Kristallkalk im Obst- und Weinbau

Kristallkalk wird durch ein spezielles Herstellungsverfahren (Kristallisation) aus natürlichem Kalkstein (Calciumcarbonat) gewonnen. Dazu wird das Calciumcarbonat über mehrere Zwischenschritte in seine Grundbausteine zerlegt. Anschließend wird in wässriger Lösung Calciumcarbonat neu auskristallisiert. Durch gezielte Steuerung der Kristallisation kann die Kristallform und -größe gesteuert werden: es entstehen extrem kleinen, nadelförmige Calciumcarbonatkristallen mit einer Korngröße von 2 µm (= 0,002 mm). Der wesentliche Vorteil von Kristallkalk liegt darin, dass durch die nadelförmig-spitze Struktur der Teilchen eine starke Haftung auf dem Stamm ermöglicht wird. Kristallkalk bildet einen sehr dichten Belag, der lange auf der Oberfläche haftet und eine gute Regenstabilität aufweist.

Kaolinerde hat im Gegensatz dazu eine plattenförmige Struktur,  dadurch haftet sie nicht so stark und wird leichter abgewaschen.

Kristallkalk, nadelige Struktur
Kaolinerde, plattige Struktur (Quelle: Kaolin nano-powder effect on insect attachment ability; Salerno et al; 2020)